
Die Aufrichtungs- und Atmungsmuskulatur

Der Vokaltrakt: Das Überdruckventil, die Taschenfalten, die gegen Luftdruck von unten schließen, sind vollständig geöffnet, das Unterdruckventil, die Stimmlippen, die gegen Luftdruck von oben (Sog), schließen, sind aktiv und setzen den Schließimpuls in Bewegungsimpulse um. Sie schwingen und erzeugen Schallwellen.

Der Kehlkopf mit den Stimmlippen ist evolutionär gesehen die letzte Barriere vor der Lunge. Die primäre Aufgabe der Stimmlippen ist es, bei der geringsten Luftverwirbelung, durch einen Fremdkörper oder eine sonstige Irritation sofort reflexhaft zu schließen, um ein Eindringen in die Lunge zu verhindern. Diese Schließbereitschaft wird bei der Sekundärfunktion Singen zur Tonerzeugung genutzt.

Die Stimmlippen sind mit einer Schleimhaut überzogen, die an den Rändern zu Ligament verdickt sind, einem festen, sehnenähnlichen Band aus Bindegewebe zur Verbindung beweglicher Teile des Knochen- und Knorpelsystems.


Bei der Mundöffnung zum Singen müssen sämtliche Mimikmuskeln erlauben, gedehnt zu werden, um der öffnenden Muskulatur keinen Widerstand entgegenzusetzen. Während der Phonation bleibt diese Öffnung erhalten, auch bei der Artikulation von Vokalen. Bei Konsonantenartikulation bleibt das öffnende Programm dominant trotz der notwendigen kurzen Schließung zur Erzeugung der Zisch- und Platzlaute bzw. Klinger. Die Konsonantenartikulation läuft daher etwa so ab wie beim Flüstern mit gleichzeitiger Einatmung, im öffnenden Modus.

Im Bereich des 5. Rippenpaares von oben wird durch den Bewegungsreiz bei Hebung der Rippen und Drehung der Schulterblätter der Gesangsreflex ausgelöst, ähnlich der Auslösung des Niesreflexes.

Wirbelsäule und Brustkorb. Durch die Erweiterung des Brustkorbs nach allen Seiten und die Hebung der Rippen flachen sich die Kurven (Lordose und Kyphose) ab, vergleichbar mit der Fortbewegungsart einer Schlange.

Der Atemapparat: Zwerchfell, Lunge und Luftröhre.. Bei der Kontraktion des Zwerchfells bei einer vollständigen sängerischen Einatmung senkt sich die Zwerchfellkuppel um bis zu sieben Zentimeter. Dadurch wird die Luftröhre und der Kehlkopf mit nach unten gezogen, der Vokaltrakt wird verlängert; u.a. durch den Zug hebt sich reflektorisch das Gaumensegel, die Schleimhaut des Vokaltraktes wird gedehnt und zur Membran für die Schallwellen.
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